Grundsätzlich gelten alle Pferde als lebensmittelliefernde Tiere. Anders als bei Rindern oder Schweinen hat allerdings der Besitzer (oder eine berechtigte Person) die Möglichkeit, sich einmalig im Leben des Pferdes dafür zu entscheiden, dass dieser Lebensmittelstatus geändert wird (sog. Umtragung zum Nicht-Schlachtpferd). Wenn einmal festgelegt ist, dass ein Pferd nicht lebensmittelliefernd ist (und dies per Unterschrift des Besitzers oder einer berechtigten Person und des Tierarztes im Equidenpass dokumentiert ist), kann die Entscheidung nicht rückgängig gemacht werden und gilt lebenslang.

Vorteil ist, dass der Gesetzgeber entschieden hat, dass sog. Nicht-Schlachtpferde andere Medikamente erhalten dürfen als Schlachtpferde. Dies beginnt bereits in der Schmerztherapie. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Dokumentationsaufwand für Tierarzt und auch Halter deutlich geringer ist. Beispielsweise müssen für Schlachtpferde sog. Anwendungs- und Abgabebelege für alle angewandten und abgegebenen Medikamente erstellt werden. Einige Medikamentenanwendungen müssen zusätzlich in den Equidenpass eingetragen werden. Die Belege müssen vom Halter mind. 5 Jahre aufbewahrt werden und bei (Betriebs-)kontrollen ggf. vorgezeigt werden.

Ist ein Pferd allerdings erst einmal im Equidenpass als „Nicht-Schlachtpferd“ eingetragen, kann dies nicht rückgängig gemacht werden. Das Pferd das also nicht mehr zur Nutzung als Lebensmittel geschlachtet werden.